Mina de Sao Domingos

Im historischen Bergbauort, der im sogenannten Iberischen Pyrit-Gürtel liegt, haben bereits die Phönizier Kupfer, Gold und Silber aus dem Erz gewonnen. In der Zeit des Römischen Reiches wurden bis in eine Tiefe von 40 Metern geschätzt rund 750.000 Tonnen Kupfererz abgebaut. 

 

Der industrielle Bergbau begann 1858 und verhalf dem kleinen Ort zu Wohlstand. Bis 1966 wurden hier geschätzt 25 Millionen Tonnen pyrithhaltiges Gestein mit 1,25 Kupfer-, 2 - 3 % Zink- und ca. 45 % Schwefelgehalt gefördert.

Was für ein Farbenspektakel!!

Da läuft die Kamera heiß!  Faszinierend dieses Farbenspiel... und Sabine will gefühlt jeden Quadratzentimeter der Felsen auf Fotos verewigen (sie hat dabei ein Idee für ein neues Projekt im Hinterkopf ;-)...)!

Entdeckungsfreudige wie mich

freut es, dass hier in Portugal solche Orte frei zugänglich sind, ohne dass überall Absperrungen und Verbotsschilder stehen (außer wo wirklich Gefahr droht wie in giftigen, sauren Gewässern oder so). Man wird auf eventuelle Gefahren hingewiesen, der Rest bleibt einem selbst überlassen. Hier glaubt man anscheinend noch an die Selbstverantwortung eines jeden Menschen. So lernt man von klein auf, aufmerksam durch die Welt zu gehen. Ganz nach meinem Geschmack.

Apropos giftig:

Natürlich gibt es da auch noch den Beobachter in uns, der das ganze Gelände von einer anderen Seite sieht. Der Entdecker und Künstler sieht die wundervollen Farben, Skulpturen, Gemälde... der Beobachter sieht mit kritischem Blick zum Beispiel einen See mit giftigem, extrem saurem Wasser, der da unversiegelt in der Landschaft liegt. Nicht dass das nicht auch in der Natur vorkommen würde, aber dieser ist nun mal antropogen generiert und nicht natürlich gewachsen. Getrübt wird also das "Vergnügen" natürlich durch das Wissen darüber, dass die englische Firma Manson and Barry, welcher die Minengesellschaft Sabina Mining Company gehörte, 1966 die Mine ohne Sanierung der Böden bzw. Maßnahmen zur Sicherung des Grundwassers etc. einfach geschlossen hat. Erst ca. 50 Jahre später hat die regierende sozialistische Partei in ihrem Programm zur Wiederbelebung und Aufwertung von ländlichen, abgelegenen und strukturschwachen Regionen auch ein Projekt zur Aufwertung von Minas de Sao Domingo initiiert und im Zuge dessen auch eine Sanierung des Minenkomplexes mit dem Ziel der Renaturierung und alternativen Nutzung. Sicher eine Aufgabe, welche noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird. 

So viel zu entdecken!

Halb verfallene Gebäude, interessante alte Geräte, die man nicht alle Tage sieht... 

und wenn man genauer hinschaut - d.h. mit Blick auf den Boden:

 

"Wow, so ein großer Schatzsucher-Spielplatz!

Sabine schau mal hier, was ich gefunden haben!

Sabine schau mal wie schön!

Sabine mal ma, daraus könnte ich ein Schmuckstück machen und daraus eine Skulptur!

Sabine schau..."

 

Wenn man mit offenen Augen, der Nase am Boden und etwas Phantasie im Gepäck durch solche Orte geht, kann man wundervolle Dinge entdecken. Und bei jedem Fund beginnen in meinem Kopf die Neuronen zu feuern... :-)

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