Wir brauchen wieder ein Postamt, um ein Päckchen los zu schicken. Da wir vermuten, dass es in den kleinen Postämtern in den Dörfern länger dauert, haben wir Beja angesteuert. Es ist die Hauptstadt im Baixo Alentejo. Nebenbei blickt die Stadt auf eine bewegte Geschichte zurück und so können wir das Ganze mit einer unserer eher seltenen Stadtbesichtigungen (Großstädte meiden wir ganz gern) verbinden. Da kommt so eine kleinere Stadt wie Beja (um die 20.000 Einwohner) gerade recht. Wichtiges Kriterium bei einer Stadtbesichtigung für uns ist natürlich die Möglichkeit mit dem Wohnmobil zu parken bzw. im besten Fall angenehm zu übernachten. Dazu mehr weiter unten.
Wir steuern erst mal das Einkaufszentrum an, denn es ist Mittag und wir sind beide hungrig (solche existeziellen Bedürfnisse sollten besser schnell befriedigt werden, sonst könnte es ungemütlich werden!). Mit Hunger einkaufen ist ja schon schlecht! Mit Hunger an der Frischetheke stehen und sich entscheiden müssen zwischen herrlich duftendem Frango, Bergen von frittierten Sardinen und anderen Meerfischen und den kleinen frittierten Häppchen, die so typisch sind für Portugal, ist alles andere als einfach und daher kommt von allem etwas mit, okay außer das Hühnchen, da hat Sabine ihr Veto eingelegt.
Nach dem Mittagssnack und einer kleinen Siesta suchen wir die Post, dafür sind wir schließlich in erster Linie hierher gekommen. Nach erfolgreichem Verschicken schlendern wir noch etwas durch die Stadt. Wir mögen diese kleinen verwinkelten Städte mit engen Gassen, in denen man sich leicht verlaufen kann, welche aber auch ständig neue Perspektiven bieten und wo hinter jeder Ecke ein Fotomotiv lauert. Türme, historische Gebäude, eine Burg, Kirchen, ein römischer Torbogen... viel zu Entdecken und für Geschichtsinteressierte eine wahre Fundgrube.
Es ist warm, schon fast heiß und bald schon dürstet uns nach einem kühlen Bier, am besten mit schönem Ausblick (die Stadt liegt ja auf dem höchsten Punkt der Ebene) und in angenehmer Umgebung. Nach einer weiteren halben Stunde haben wir den perfekten Ort gefunden. Okay, an der Aussicht könnte man hier und da noch ein wenig "photoshoppen", aber es ist einer dieser Plätze, die wir so mögen. Eine paar Stühle im Schatten vor einem kleinen Kiosk, ein kaltes Bier, um uns nur Einheimische, die sich hier auf einen Schwatz treffen.
Apropos: Man merkt schon einen gewaltigen Unterschied zu Städten wie zum Beispiel Loulé nahe der Algarveküste. Schon allein die Tatsache, dass wir uns schwer getan haben, eine nette Ansichtskarte zu finden, zeugt wohl davon, dass die Stadt nicht von Touristenmassen heimgesucht wird. Wir haben jedenfalls nur einige wenige entdeckt! Und nein - WIR sind keine Touristen, wir sind Reisende, das ist ganz was anderes!!!
Ein Platz zum Parken und Übernachten
In der Stellplatz-App haben wir einen Parkplatz am Städtischen Park gesehen und gleich angesteuert. Inzwischen ist es ja schon so warm, dass Schatten ein Thema ist und so braucht es ein paar Anläufe, bis wir den richtigen Platz gefunden haben. Davon gibt es zwar genug, aber bei den meisten hängen die Äste zu tief für uns. Der Parkplatz liegt direkt neben dem Parque da Cidade, wo man auf der Wiese sein Mittagsschläfchen halten kann und die Kinder ihrem Bewegungsdrang nach längerer Fahrt freien Lauf lassen können.
Wir haben eine ganze Weile damit verbracht, den Tauben beim Wassertrinken und -treten zuzusehen...
Auf diesem Parkplatz haben wir übrigens auch recht ruhig die Nacht verbracht, mit ein paar weiteren Womos. Er ist ziemlich groß und es war jede Menge Platz (montags), evt. am Wochende mehr frequentiert, wobei es noch ein paar weitere Parkplätze für Parkbesucher gibt. Abends jedenfalls war er fast leer.
(kein Womo-Verbotsschild, keine VE in der Nähe, kein Kommentar von der vorbei fahrenden GNR, 10 Minuten ins Zentrum, einen Radweg ins Zentrum gibt es auch)